Denkst du: “Kompetenz ist eindeutig – entweder man ist kompetent oder nicht”?
Und warum zweifeln dann so viele AbenteuerInnen an sich, obwohl sie erfahren und fähig sind?
[xyz-ihs snippet=“einleitung“]Hier erfährst du welche falschen Vorstellungen von Kompetenz dir das Leben schwer machen können.
Hältst du dich für kompetent?
Und wie erkennst du, ob du kompetent genug bist?
Wohl jede hat eine Vorstellung, was Kompetenz bedeutet. Es hat irgendwas mit Fähigkeit zu tun.
Doch da beginnt schon das Problem.
Die meisten Vorstellungen sind ungenau, unklar, falsch. Und daher haben wir oft auch eine falsche Vorstellung über unsere eigene Kompetenz.Schauen wir uns zunächst an, über was wir überhaupt sprechen.
Was bedeutet Kompetenz?
Das Bundesinstitut für Bildung bietet diese sperrige Erklärung an:
“Unter Kompetenz wird … die Verbindung von Wissen und Können in der Bewältigung von Handlungsanforderungen verstanden. Kompetent sind die Personen, die auf der Grundlage von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten aktuell gefordertes Handeln neu generieren können. Insbesondere die Bewältigung von Anforderungen und Situationen, die im besonderen Maße ein nicht standardmäßiges Handeln und Problemlösen erfordern, wird mit dem Kompetenzkonzept hervorgehoben.”
Einfach gesagt:
[xyz-ihs snippet=“box-pink“]Kompetenz bezeichnet die menschliche Fähigkeit zu situationsgerechtem Handeln durch eigenes Wissen und Können.
Kompetenz zeigt, wie wir mit Aufgaben umgehen.
- Wie gut kommst du in einer bestimmten Situation zurecht?
- Was für Antworten findest du auf bestimmte Fragestellungen?
- Wie gut setzt du deine Fähigkeiten in einer bestimmten Situation ein?
(Dabei wird auf eine Sache überhaupt nicht eingegangen, die es im Job oft schwierig macht: Was darfst du überhaupt tun?)
Nicht die Fähigkeit an sich zählt, sondern wie gut sie eingesetzt wird.
Es geht auch nicht um die optimale Lösung.
Nur um die beste Lösung, die man aufgrund seiner Erfahrung, Ausbildung und Persönlichkeit finden kann.
Das ist alles:
Die bestmögliche Lösung hier und heute nach dem aktuellem Können und der bisherigen Erfahrung.
Doch es gibt noch andere Vorstellungen, was Kompetenz bedeutet. Gedanken, die das Leben unnötig schwer machen.
Sie entstehen,
- wenn wir noch wenig Erfahrung haben.
- wenn wir von falschen Voraussetzungen ausgehen.
- wenn wir durch gängige Sprüche, Geschichten und falsch verstandene Vorbilder beeinflusst wurden.
Manchmal übernehmen wir die Gedanken ohne sie zu hinterfragen. Dann entwickeln wir eine gefährlichen Meinung über uns als Person. Wir werden verunsichert und zweifeln an unserer Kompetenz.
[bctt tweet=“Das Streben nach Vollkommenheit macht manche Menschen vollkommen unerträglich. #PearlSBuck“ username=“lifecatchr“]
Fünf falsche Gedanken
1. Ich bin nur kompetent, wenn ich perfekt bin.
Der Perfektionist.
Der Wunsch nach Perfektion ist ein starker Anreiz. Es ist die Hoffnung, dass wir jeglicher Kritik entkommen können.
Hier geht es nicht um hohe Standards. Nein, es geht darum, außerhalb des Standards zu sein. Nur so können wir sicher sein, dass wir alle Erwartungen erfüllen.
Und was Perfektionismus zusätzlich so reizvoll macht:
Wer perfekt ist, ist unangreifbar und braucht sich nicht zu schämen.
Und Scham ist ein Gefühl, dass besonders Perfektionisten vermeiden wollen.
[xyz-ihs snippet=“frame-blue“]Kompetenz bedeutet hohe Standards erreichen zu dürfen – aber nicht zu müssen.
2. Ich bin nur kompetent, wenn ich alles dazu weiß.
Die Expertin.
Kennst du den Spruch:
„Der Student muss es wissen. Der Assistent muss wissen, wo es steht. Und der Professor muss wissen, wo der Assistent ist.“
Die Expertin sieht das ganz anders. Sie ist davon überzeugt, dass sie als wirklich kompetent gilt, wenn sie alles zu ihrem Fachgebiet weiß.
Das Problem ist der umgekehrte Dunning-Kruger-Effekt.
Die Expertin hat das Gefühl, immer weniger über ein Thema zu wissen, je mehr sie darüber lernt.
Das führt dazu, dass sie sich selbst mit viel Wissen unsicher fühlt und glaubt, noch lange nicht kompetent genug zu sein.
[xyz-ihs snippet=“frame-blue“]Kompetenz bedeutet mehr Wissen erlangen zu wollen – aber nicht alles wissen zu müssen.
3. Ich bin nur kompetent, wenn ich alles gleichzeitig schaffe.
Die Überfrau.
„Ich kann alles und alles gleichzeitig.“ Das scheint das Selbstverständnis der Überfrau zu sein.
Ob Job, Familie, Freizeit und soziales Engagement – in allen Bereichen leistet sie großartige Arbeit. Und nur dann fühlt sie sich wohl. Sie sagt ungern Nein zu einer neuen Aufgabe.
Immer mehr Aufgaben auf sehr hohem Niveau zu bewältigen, macht der Überfrau Freude. Sie mag viele unterschiedliche Themen in ihrem Leben. Sie ist gerne aktiv. Und sie gibt in jedem Bereich ihr Bestes.
Doch das funktioniert nur bis zu einem gewissen Grad und nicht weiter. Frust ist damit vorprogrammiert.
Es ist ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden. Blöd, dass so ein Tag auch für die Überfrau nur 24 Stunden hat.
[xyz-ihs snippet=“frame-blue“]Kompetenz bedeutet bei Bedarf mal mit mehreren Bällen jonglieren zu können – aber nicht immer alle gleichzeitig.
4. Ich bin nur kompetent, wenn ich es alleine hin bekomme.
Der Einzelkämpfer.
Mein Lieblingssatz als kleines Kind war „Kann ich selber.“
Was als Kind der Versuch ist, die Welt auszuprobieren, führt als Erwachsene leicht in eine Sackgasse.
Teamwork, Zuarbeit und jede Unterstützung schmälern in den Augen des Einzelkämpfers die eigenen Leistung. Doch in unserer komplexen Welt wird es selbst in kleinen Bereichen schwierig, ohne Unterstützung herausragend zu sein.
Der Wunsch nach Unabhängigkeit wird zur Falle. Sie schnappt zu, wenn der Einzelkämpfer nicht mehr um Hilfe bittet und alles alleine bewältigen will.
Was man nicht selbst geleistet oder erschaffen hat, zählt nicht richtig. Besonders wenn man überall Konkurrenz statt Mitstreiter sieht.
[xyz-ihs snippet=“frame-blue“]Kompetenz bedeutet deine Ziele alleine erreichen zu dürfen – aber die Möglichkeiten des Teams zu nutzen.
5. Ich bin nur kompetent, wenn ich es sofort kann.
Das Naturtalent.
Der Satz „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ gilt für das Naturtalent nicht. Denn sie weiß und spürt, dass sie besondere Fähigkeiten hat.
Und die sind auch da.
Das eigene große Talent und die oft zahlreichen Begabungen führen dazu, dass das Naturtalent sehr leicht und gut verschiedene Aufgaben bewältigt.
Daher hat das Naturtalent nie gelernt, dass es um Entwicklung und Prozesse geht. Erfolg bedeutet auch Mühe und Arbeit.
Der Trugschluss hier ist, dass man die Dinge nicht erst lernen braucht, wenn man wirklich kompetent wäre. Diese Vorstellung führt dazu, dass das Naturtalent oft schon früh aufgibt.
[xyz-ihs snippet=“frame-blue“]Kompetenz bedeutet dem Wunsch nach Meisterschaft zu folgen – aber Fleiß und Schweiß einzuplanen.
Wenn ich weiter als andere gesehen habe, dann nur deshalb, weil ich auf der Schulter von Giganten stand. (Sir Isaak Newton)
Schwarz-Weiß-Denken macht die Welt grau
Das größte Problem besteht jedoch nicht aus dem falschen Verständnis für Kompetenz. Das größte Problem entsteht, wenn etwas nicht klappt.
Fehler sind Teil unseres Wachstums.
Und auch die kompetentesten Menschen scheitern ab und zu.
Niemand findet Scheitern schön. Es ist immer schmerzhaft.
Schwierig wird es, wenn wir glauben, dass wahre Kompetenz vor diesem Schmerz schützt:
- „Wer kompetent ist, macht keine Fehler. Und wer keine Fehler macht, scheitert nicht.“
- „Wenn ich wirklich kompetent wäre, würden mir Misserfolge nichts ausmachen.“
Das ist der größte Irrtum.
Kompetenz schützt uns nicht vor schmerzlichen Gefühlen.
[xyz-ihs snippet=“frame-blue“]Fehler gehören zum Leben dazu.
Und egal wie kompetent wir werden, es wird immer Herausforderungen geben, denen wir (noch) nicht gewachsen sind.
Genau: gewachsen!
Die fünf von mir beschriebenen Typen haben alle eins gemeinsam:
Ihre Einstellung zu Kompetenz ist sehr extrem. Entweder man ist kompetent oder nicht.
Doch das ist nicht wahr.
Kompetenz wächst mit der Erfahrung. Damit, dass du Dinge ausprobierst und daraus bewusst lernst.
Denn darum geht es:
[xyz-ihs snippet=“box-pink“]Kompetenz bedeutet hier und heute die Dinge so gut zu tun, wie du jetzt gerade kannst.
Alles andere ist Wachstum.
Was denkst du über Kompetenz? Kommt dir einer der Gedanken bekannt vor?
Schreibe einen Kommentar und erzähle, was dich bewegt.
[xyz-ihs snippet=“footer-komplett“]
[…] habe schon an anderer Stelle darüber geschrieben, wie gefährlich Perfektionismus ist. Und wenn du selbst dein schlimmster Kritiker bist, dann mach mal bewusst Dinge schlecht. Die […]
[…] sind. Dazu kommt, dass sie an sich selbst und ihrer Kompetenz zweifelt. Lisa ist eine „Überfrau„. Sie glaubt, dass sie alles schaffen muss. Sie versucht gleichzeitig die beste Mutter, […]
’schuldig‘ in 4 von 5 Punkten! #erwischt