3 Wege aus dem Freundschafts-Dilemma

Dein Verhältnis mit einer Freundin / einem Freund ist zurzeit nicht so, wie es sein sollte. Du steckst tief im Freundschafts-Dilemma und weißt nicht, was du tun kannst.
Was dir jetzt fehlt, ist eine gute Strategie aus dem Dilemma heraus!

Falls du noch nicht weißt, was das Freundschaft-Dilemma ist, lies bitte zuerst die Erklärung dazu.

Hast du dir die Fragen nach dem guten Grund für das Dilemma ehrlich beantwortet?
Ich hoffe, du hast deine Gedanken dazu aufgeschrieben. Denn sie sind die Basis für deine weitere Strategie.

Bei der Beantwortung geht es um Klarheit – nicht um richtig oder falsch. Du brauchst deine Notizen niemandem zeigen. Sie sind nur für dich da.

Hier noch einmal die Fragen zur Erinnerung:
• Warum möchtest du heute noch diesen Kontakt aufrecht erhalten?
• Was für Gefühle hast du vor, bei und nach eurem Treffen?
• Welches dieser Gefühle ist am stärksten?
• Wovor hast du Angst?
• Wie würden die Treffen optimal für dich verlaufen? Was wäre dann anders?
• Was erwartest du von deiner Freundin?

Die Fragen helfen dir den aktuellen Schiefstand herauszufinden. So weißt du, wo du aktuell stehst.

Klare Wege aus dem Freundschafts-Dilemma

Als passionierter Wanderer weiß ich, dass die beste Karte nichts nutzt, wenn du nicht weißt, wo du bist. Das hast du jetzt herausgefunden. Nun kannst du dir überlegen, welcher Weg dich am besten aus dem Dilemma raus führt.

Ein Ziel ist vermutlich klar: du möchtest dich wieder besser fühlen. Doch wie soll das geschehen?

Die drei Hauptrichtungen sind „Love it, leave it or change it“, also liebe es, verlasse es oder verändere es.

Das ist erst mal etwas abstrakt. Daher erkläre ich zunächst, was die einzelnen Wege für dich bedeuten würden. Du brauchst dich jetzt noch nicht entscheiden, welchen du gehen magst. Du kannst dich erst mal ganz entspannt darüber informieren, wie die Strecke verlaufen könnte.
Und vielleicht fällt dir beim Lesen noch ein weiterer, für dich besserer Weg ein, den du beschreiten möchtest.

Freunde dich mit dem Dilemma an

Manchmal genügt es tatsächlich schon, zu erkennen und für sich auszusprechen, dass eine Beziehung gerade schwierig ist.

Vielleicht ist dir bei den Fragen aufgefallen, dass das ein Muster in eurer Freundschaft ist; dass ihr immer wieder so schwierige Phasen habt. Doch danach seid ihr noch enger zusammen.

Oder ihr braucht es, dass ihr euch aneinander reibt. Etwa um gemeinsam zu wachsen, um an die Basis eurer Freundschaft zurückzukehren oder euch wieder neu zu entdecken.

Möglicherweise hast du auch deinen Weg verlassen und passt dich an äußere Umstände an, die gar nicht deins sind. Dann kannst du die Spannung als Leitstern nehmen, um dich nicht ganz zu verlieren.

Ich bin kein großer Fan davon, dass jemand was einfach aushalten und ertragen muss. In den meisten Situationen kannst du durch kleine Veränderungen schon viel verbessern. Diese Veränderung kann auch die Erkenntnis sein, das etwas nicht stimmt. Manche Probleme lösen sich schon dadurch, dass sie dir bewusst werden.

Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern. (Wilma Thomalla)

Wenn dein Freundschafts-Dilemma eine Art Wachstumsschmerz ist, freunde dich damit an. Wie bei einer Schwangerschaft, kann es eine unangenehme Phase sein, die etwas Wundervolles, Neues bringt.

Bitte achte darauf, dass es wirklich nur eine begrenzte Phase ist. Lass dich nicht täuschen!
Solltest du dich für diesen Weg entscheiden, setze dir heute schon einige Zeitpunkte, an denen du diese Strategie überprüfst.
Das Ziel ist, dass sich das Dilemma auflöst und du dich mit deiner Freundin/deinem Freund wieder gut fühlst.

Solltest du auch nach einer Weile keine Veränderung bemerken, dann ist vermutlich einer der beiden anderen Wege besser für dich.

Lass die Freundschaft einschlafen

Manche Menschen begleiten uns nur für einige Zeit. Selbst langjährige Weggefährten können uns verlassen.

Viele Freundschaften schlafen im Laufe unseres Lebens einfach so ein. Ihr seht euch immer seltener und telefoniert auch nur noch ab und zu. Das bedeutet nicht, dass ihr euch nicht mehr mögt, aber die Lebensumstände haben sich verändert. Ihr habt weniger Gemeinsamkeiten und neue Interessen.

Das kannst du auch als Strategie nutzen. Du brauchst nicht „Schluss machen“. Es genügt, deine Zeit mit anderen Dingen und Menschen zu verbringen. Du hast halt weniger Zeit für deine Freundin.

Das funktioniert auch, wenn du gar nicht die treibende Kraft bist. Wenn sich deine Freundin immer und immer wieder bei dir meldet und etwas von dir fordert.

Cornelia Stessl hat nach dem ersten Teil kommentiert, dass sie immer wieder das Bedürfnis nach etwas Ruhe und Zeit hat. Sie hat den Wunsch, alleine zu sein. Und das sagt sie dann ganz klar.

Doch nicht immer haben die Menschen um dich herum Verständnis für deine Bedürfnisse. Ich stelle jetzt nicht die Frage, ob das dann wirkliche Freunde sind.
Wenn du keine Kraft oder keine Lust hast, über deine Bedürfnisse zu sprechen und zu erklären, erfinde Ausreden! Keiner braucht so zu tun, als ob er stärker wäre, als er ist.

Lass die Freundschaft für einige Zeit ruhen oder eventuell ganz einschlafen. Es ist fair, wenn der andere weiß, woran er ist. Aber wenn du noch nicht so gut in der Kunst des Neinsagens bist, sind Ausreden ein guter Selbstschutz.

Unsere Lebenszeit ist viel zu kostbar, um sie mit Menschen zu verbringen, die dir nicht gut tun.

Verändere die Basis

Sprecht euch aus

Du hast dich dazu entschieden, dass du weiter mit deiner Freundin zusammen sein möchtest. Und du bist bereit für eine Auseinandersetzung. Dann ist die Zeit für ein klärendes Gespräch gekommen.

Sag ihr klar und deutlich, was du empfindest. Mach ihr keine Vorwürfe, sondern sage ihr, wie es dir geht. Das sind sogenannte Ich-Botschaften und beginnen mit „Ich fühle mich…“, „Mir geht es…“ oder so in der Art. Damit zwingst du sie nicht in eine Verteidigungshaltung, sondern beschreibst, was bei dir Sache ist.

Falls du vor dem Gesprächs bammel hast, überlege dir gut, in welchem Rahmen das Gespräch stattfinden soll. Es kann hilfreich sein, sich einen öffentlichen Platz zu suchen. Dort hat jeder die Möglichkeit, jederzeit zu gehen. Wenn starke Gefühle dabei sind, kann es auch hilfreich sein, dass andere Menschen in der Nähe sind. Das kann auch ein gemeinsamer Freund sein, der vermittelt.

Stell fest, an welchem Ort und zu welcher Zeit du dich am sichersten fühlst. Welche Umstände geben dir am meisten Rückendeckung? Eine gute Vorbereitung hilft dir.

Dazu gehört auch, dass du weißt, wie für dich das beste Ergebnis aussieht. Was erwartest du von dem Gespräch? Möchtest du, dass deine Freundin weiß, wie es dir geht? Willst du mit ihr gemeinsam eine Lösung finden? Oder hast du bereits eine Idee für eure gemeinsame Zeit, die du ihr vorschlagen möchtest?

Du kannst ihr deinen Standpunkt klar machen. Aber bitte versuche sie nicht, sie zu etwas zu überreden. Dränge sie nicht zu etwas, was sie nicht will. Damit hättest du nur dein Dilemma an sie weiter gegeben. Es wäre nicht gelöst.

[bctt tweet=“Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein. #RalphWaldoEmerson“]

Umschiffe die Klippen

Was kannst du tun, wenn du (noch) nicht bereit für ein klärendes Gespräch bist? Wenn du noch gar nicht weißt, was du möchtest. Wenn du weder auf die Freundschaft verzichten, noch die aktuelle Situation akzeptieren kannst.

Es gibt eine Interimslösung bis du dir klar bist. Sie könnte auch die neue Basis für eure Beziehung sein. Du hebst damit eure Freundschaft auf eine andere Ebene: Umschiffe die Klippen.

Dazu muss das Freundschafts-Dilemma klar begrenzt sein und du genau wissen, wo die Schwierigkeit steckt. Was sind die Klippen, die es zu umschiffen gibt?

Manchmal ist es ein bestimmtes Thema, manchmal die Intensivität. Es ist dann deine Aufgabe, diese Klippen frühzeitig zu erkennen.

Stell dir vor, dich nervt es, dass deine Freundin jedes Mal über ihre Schwiegermutter herzieht, aber nichts an dem Grundproblem ändert. Du hast ihr schon so oft zugehört und ihr Tipps gegeben, aber jedes Mal, wenn ihr euch trefft, fängt sie wieder damit an. Und du erträgst es nicht mehr und fühlst dich als Mülleimer. Trotzdem magst du sie sehr gerne.
Du hast festgestellt, dass du sie gut ablenken kannst, wenn du sie um einen Tipp für ein gemeinsames Hobby bittest. Dann vergisst sie sofort ihre Schwiegermutter.

Ich gebe zu, das ist gerade etwas konstruiert. Aber das Prinzip funktioniert. In uns steckt noch immer das kleine Kind, das die Schramme am Knie vergisst, wenn wir ein aufregendes Spielzeug gezeigt bekommen.

Das ist keine Lösung für eine tiefe Wunde bzw. ein ernstzunehmendes Problem. Aber es kann eine Zwischenlösung sein. Es geht darum, elegant die gefährliche Klippe zu umschiffen und wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen.

Vielleicht wird damit eure Freundschaft für eine Zeit etwas oberflächlicher. Und vielleicht wird dir auch klar, dass es noch ganz andere Probleme gibt. Es ist selten die endgültige Lösung für das Freundschafts-Dilemma.


 

Freundschaften sind etwas Wundervolles. Wir Menschen sind nicht dafür gebaut, alleine zu sein. Doch ich halte es nicht für sinnvoll, deine Zeit mit Leuten zu verbringen, die dich auszehren oder dir oft ein schlechtes Gefühl vermitteln.
Achte gut auf dich.

Falls du noch eine Inspiration brauchst, wie du neue Menschen findest, die besser zu dir passen, schau hier vorbei.

 

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für den zweiten Teil zum Thema Freundschafts-Dilemma genommen hast. Ich freue mich über dein Interesse!

Ich wünsche dir einen schönen Tag und

Pflücke Deine Träume

PS: Worauf wartest Du noch?

 

Astrid ist Master Certified Lifecoach und Expertin für Frauen, die sich nach einem erfüllten Leben jenseits der Kinderlosigkeit sehnen. ֎ Sie möchte 10.000 OK-Frauen Mut machen und inspirieren. Damit sie sich das erfüllte und bedeutsame Leben erschaffen, das schon die ganze Zeit auf sie wartet. ֎ Privat findest du Astrid oft draußen beim Wandern, Trekking oder Spazieren - immer auf der Suche nach spannenden Bildern und Geschichten.

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